Warum müssen Mütter immer müssen?

Es fucked mich ab. Seitdem ich in meinem Umfeld von meiner Schwangerschaft erzählt hatte, begleitet mich ein Satz fortlaufend. Ein einziger Satz, der an mir zu kleben scheint, den ich nicht loswerde, den ich ständig und immer wieder bei jedem Kinderthema zu hören bekomme. DU MUSST DAS ABER. Ja, genau der. Dieser eine Satz verfolgt mich, er hat sich mir eingebrannt und provoziert in meinem Kopf Gedanken zwischen Aggression und Resignation. Ich kann diesen Satz nicht mehr ertragen. Er regt mich auf. Als Mutter muss man nämlich permanent irgendwas tun. Und damit ich das nicht vergesse, sorgen andere besorgte Mütter oder sonstige Besserwisser mit diesem einen nervigen Satz immer wieder dafür, dass ich nicht vergesse, etwas zu MÜSSEN. 

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Wenn Mama krank ist, steht die Welt nicht still!

Also, nie freue ich mich mehr auf den Alltag wie nach Weihnachten und Silvester. Mehr als zwei Wochen Dauerkinderbespaßung haben mich, wie so oft, an meine Grenzen gebracht. Ich bin müde vom Plätzchen backen, Geschenke kaufen, Weihnachtsmanngeschichten erzählen und vom familiären Miteinander an sieben Tagen die Woche. Ich habe die Vorweihnachtszeit in vollen Zügen genossen und ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich auf meine Arbeit, meine Routine, meine Zeit für mich freue. 

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Spielende Mütter, Playdates und Kinderhopping

Als mein geliebtes Einzelkind noch ein Baby und Kleinkind war, konnte ich selbst entscheiden, mit wem wir uns treffen, welche Kontakte wir zu anderen Kindern haben, wie oft, wann, wo und überhaupt. Weil mein Kind kurz vor Ausbruch von Corona geboren wurde, blieben uns Babyschwimmkurse, Krabbel- oder Spielgruppen und spontane Begegnungen am Spielplatz verwehrt. Alles fand nicht mehr statt und Distanz war geboten. So igelte ich mich mit meiner kleinen Familie ein, bis ich entschied, dass Homeoffice und Kleinkind dauerhaft eine Zumutung für alle sind. Mein Einzelkind ging mit 30 Monaten (endlich) in die Krippe. Damit eröffnete sich für ihn eine neue Welt, nämlich die der anderen Spielgefährten. Ich freute mich für ihn. 

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Sommer, Sonne, Sandkasten - Mein Urlaub mit Kind

Urlaub bedeutet: Erholung, Entspannung vom Alltag, Distanz von der Arbeit, neue Eindrücke, Gemütlichkeit, Ruhezeit und Regeneration, verwöhnen, bedienen lassen, sich etwas gönnen, Auszeit. Alle Kinderlosen wissen das. Alle Eltern schweigen und schmunzeln wahrscheinlich an dieser Stelle. Denn die Wahrheit ist doch folgende: Die Sommerferien sind für Eltern ein Kraftakt. Warum? Wer mehrere Wochen am Stück seine kleinen Kindergartenkinder (ohne die wertvolle Unterstützung von Großeltern) dauerbespaßen und -betreuen muss, der weiß, warum. 

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Bin ich eine Helikopter-Mama und wenn ja, wieso eigentlich nicht?

Neulich im Freibad, im Kleinkindbecken zwischen Babys und Kleinkindern, Eltern und Großeltern, großen Kindern und wilden tobenden Kindern, habe ich mir wieder mal die Frage gestellt, was für eine Art Mutter ich bin? Vorausgegangen war dieser Frage eine Szene, die mich zuerst erschreckt, dann irritiert und schließlich überrascht hat. Ein kleines Mädchen, das nicht älter als zwei Jahre alt war, stürzte an der Treppe im Becken und fiel mit ihrem Gesicht auf die Stufen. Es sah übel aus. Innerlich zog sich mir alles zusammen. Mein mütterliches Herz fühlte den Schmerz dieses kleinen Kindes und ich merkte, wie ich erschrocken darauf wartete, bis die Mama des Mädchens herbeieilen und es trösten würde. Denn das gefallene Mädchen schrie bereits wie am Spieß. 

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Alles Gute zum Muttertag! Von der Crux des Mutterseins

Als Mutter komme ich immer wieder an meine Grenzen, von deren Existenz ich vorher nichts wusste. Das habe ich akzeptiert. Ich bin mit Leib und Seele an sieben Tagen in der Woche Mutter. Ich tröste, ich umarme, ich schenke, ich höre zu, ich koche, ich putze, ich wasche, ich arbeite, ich spiele und turne mit, ich sorge mich, ich bastel, ich male, ich übe geduldig sein, ich harre aus, ich habe Verständnis, ich nehme mich zurück, ich verzichte, ich leide, ich liebe. Und zwischen all dem Tun schleicht sich hin und wieder die Überlegung in meinen Kopf: Wie wäre es ohne Kind? Wie wäre ICH heute ohne Kind? Wie wäre mein Leben verlaufen? Wo wäre ich jetzt? Wäre ich glücklicher, einsamer oder gelassener? Wäre ich egoistischer, zufriedener oder wohlhabender? Darf ich diese Gedanken überhaupt denken? Denn ganz ehrlich, eine Mama ist doch auch ein Mensch mit Bedürfnissen, Wünschen, Vorstellungen, Sehnsüchten, Träumen, Zielen. 

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Von Kindern und Läusen

In meinem Leben vor dem Muttersein erzählte mir eine Kollegin, dass bei ihrer Tochter in der Kita gerade Läuse im Umlauf sind. Ich hörte ihr angewidert und belustigt zu. Irgendwie tat sie mir leid, weil sie stundenlang hatte waschen müssen. Wer braucht denn sowas, dachte ich und war froh, dass ich mit sowas nichts zu tun hatte. Nun, Zeiten ändern sich ja bekanntlich. Aus Mädchen werden Frauen, aus Frauen werden Mütter. Und zum Muttersein gehört wahrscheinlich auch zwangsläufig die Erfahrung, sich mit dem heiklen Thema „Läuse“ intensiver auseinandersetzen zu müssen. Wieder so etwas, dass einem niemand verrät, wenn man sich ein Kind wünscht. 

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Kinderfasching - Muss das sein?

Bunt, laut, Karneval. Juhu, verkleiden! Sagt mein Kind voller Begeisterung. Oh nein, lass es schnell vorüber gehen, sagt mein Ich in Gedanken zu mir. Das Ich, das weder Fasching noch laute Kinder mag. Das Ich, das sich hinter der Mutter, die ich täglich mindestens zu 90% sein muss, verbirgt. Ich bin das nicht - kunterbunt fröhlich mit den spaßtrunkenen Narren durch die Gegend laufen. Aber meinem Kind zuliebe mache ich den Faschingsirrsinn in begrenztem Maße mit. So weit ich es ertragen kann und will. Also gehe ich zum Kinderfasching. Yeah. In meinem Leben ohne Kind gab es diese Veranstaltung nicht. In meinem Leben mit Kind wird sie zur Pflicht. Denke ich. Denn manchmal merkt man erst später, dass es manche Dinge gar nicht immer braucht, von denen man glaubt, sie tun zu müssen. Aber dazu später noch mehr. 

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Geliebtes Einzelkind

Die glückliche Familie ist diejenige, die uns in Werbespots entgegen lächelt. Mutter, Vater, Kinder. Am besten Junge und Mädchen. Am besten immer lachend und gut gelaunt. So kann es sein. So ist es aber nicht. Machen wir uns nichts vor. Ein Kind bedeutet: Gute Organisation, Verzicht, Sorgen, Ängste, Eltern-Dasein 24/7, Stress, Ärger, und ja, auch Selbstaufgabe. Zwei Kinder bedeuten: Keine Ahnung, ich will es gar nicht wissen. Ich sehe nur, was ich sehe. Für mich hat sich die Frage nach einem zweiten Kind nie gestellt. Ich war 39, als ich mein erstes Kind bekam. Ein gesundes schönes Kind mit zehn Fingern, zehn Zehen, zwei Armen und zwei Beinen. Keine Selbstverständlichkeit. Ich war glücklich, Leben schenken zu dürfen. Und irgendwann, nach dem ersten aufregenden Babyjahr, häufte sich eine immer wiederkehrende Frage: Wie sieht es aus mit Baby Nummer zwei? Ich weiß nicht, antwortete ich, leicht irritiert. Wie soll es denn aussehen? Ich bin vollkommen beschäftigt mit meinem einem Wunsch-Kind. 

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Unterwasserwelt ahoi! Warum ein Ausflug ins Aquarium nicht nur Eltern überfordert

Es ist Winter, Kitas und Schulen sind geschlossen. Zur Freude der Kinder. Ob sich die Eltern darüber immer freuen, bleibt deren offenes Geheimnis. Aber mal ganz unter uns: Dass wir an unseren freien Tagen lieber Wellness als Kinderbespaßung rund um die Uhr hätten, darf ruhig mal ehrlicherweise erwähnt werden. Zumindest mal ganz nebenbei. Ja, wir lieben unsere Kinder. Schon klar. Aber manchmal erinnern wir uns auch gern daran, dass wir uns selbst auch lieben. Ein bisschen wenigstens. Wie auch immer. Ferien und Schließzeiten sind grandios im Winter. Ein ganzes Portfolio an Dingen, die man als Familie tun kann, steht zur Verfügung. Vorausgesetzt, die finanziellen Mittel erlauben es. Aber dazu an anderer Stelle noch mehr. Zuerst einmal überlegen wir, was wir in der kalten und nassen Jahreszeit so schönes Kindertaugliches in zwei Wochen machen können, um unsere kleinen Engel mit den inneren Unzufriedenheits- und Wutdämonen zu beschäftigen und ordentlich auszulasten. 

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